Basiswissen

Kindertagespflege ist eine flexible, individuelle und familiennahe Form der Kinderbetreuung. Sie ist besonders geeignet für Kinder unter 3 Jahren. Im Gegensatz zur Krippenbetreuung mit meist großer Gruppengröße – bis zu 15 Kindern unter 3 Jahren – bietet Kindertagespflege gerade für Kinder dieses Alters eine überschaubare und vor allem orientierungsgebende Atmosphäre.

In diesem Setting dürfen in der Regel nicht mehr als 5 Kinder (nur in sog. Großtagespflegestellen bis zu 10 Kinder) gleichzeitig betreut werden. Der überschaubare Rahmen bietet den Kindern gute Möglichkeiten, sich selbst zu entfalten und zu erleben. Das Kind genießt das Privileg, in einer kleinen familiären Gruppe qualifiziert betreut und gefördert zu werden. Dabei entdeckt das Kind zusammen mit seinen Tagesgeschwistern die kleinen und großen Dinge des Alltags und bekommt alles für einen optimalen Start ins Abenteuer Leben.

Kindertagespflege bietet sich aber auch für ältere Kinder ergänzend zur Kita oder Schule an, gerade dann, wenn die Betreuungszeiten in den Einrichtungen nicht ausreichen. In diesen Fällen ist die Betreuung im Haushalt der Eltern von Vorteil. Die so genannten Kinderbetreuer*innen bringen das/die Kind(er) in die Einrichtungen oder holen sie dort ab und betreuen sie dann Zuhause weiter.

Die Kindertagespflege ist ein Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und kann durch den Jugendhilfeträger öffentlich gefördert und somit bezuschusst werden.

Es gibt verschiedene Formen, in denen Kindertagespflege ausgeübt wird. Die gängigste Form ist die

Betreuung des Kindes im Haushalt einer Kindertagespflegeperson (Tagesmutter oder Tagesvater).

Die Anzahl der zu betreuenden Kinder richtet sich unter anderem nach den räumlichen Gegebenheiten. Ob diese für die Betreuung von Kindern geeignet und kindgerecht sind, wird vom zuständigen Jugendhilfeträger überprüft. Maximal 5 Tageskinder dürfen gleichzeitig von einer Kindertagespflegeperson betreut werden. Sie arbeitet auf selbständiger Basis, wird aber vom Jugendhilfeträger der Kommune finanziell gefördert.

Betreuung des Kindes im Haushalt der Eltern

Kinder können aber auch in ihrer vertrauten Umgebung betreut werden. Dies bietet sich an, wenn:

• mehrere Geschwisterkinder betreut werden sollen
• ein Kind noch sehr klein ist oder
• die Eltern zu Zeiten arbeiten müssen, zu denen das Kind noch oder schon im Bett ist bzw. die Kita oder Schule nicht geöffnet ist.

In diesem Setting ist die Kindertagespflegeperson in der Regel bei den Eltern angestellt und arbeitet weisungsgebunden (Arbeitnehmer:in). Auch hier gibt es Zuschüsse vom Jugendhilfeträger, der Eigenanteil der Eltern ist aber deutlich höher als bei den anderen Betreuungsformen.

Betreuung des Kindes in einer Großtagespflegestelle

In einer sog. Großtagespflegestelle arbeiten zwei oder maximal drei Kindertagespflegepersonen zusammen in meist angemieteten Räumen. Sie betreuen in der Regel nicht mehr als acht Tageskinder gleichzeitig, es sei denn, mindestens eine Kindertagespflegeperson ist Erzieher:in. Dann kann sich die Zahl der maximal zu betreuenden Kinder auf 10 erhöhen. Diese Form der Kindertagespflege bietet den Vorteil der Möglichkeit von kollegialem Austausch und Zusammenarbeit für die Betreuungspersonen und eine größere Auswahl an Spielpartner:innen für die Kinder.

Wenn Sie gerne mit Kindern arbeiten möchten und sich vorstellen können, ein*e qualifizierte Kinderbetreuer*in (Kindertagespflegeperson) in der Stadt Göttingen zu werden, sind Sie bei uns zu einem unverbindlichen Informations-und Beratungsgespräch herzlich willkommen!

Wir bieten Ihnen:

• Beratung zu der Frage: wie passt die Tätigkeit einer Kindertagespflegeperson zu Ihrer aktuellen Lebenssituation?
• Informationen und Beratung zur Qualifizierung, den Aufgaben einer Kindertagespflegeperson und den Rahmenbedingungen, unter denen Kindertagespflege zurzeit in Göttingen stattfindet

Voraussetzungen für die Tätigkeit sind:

• Mindestens Hauptschulabschluss
• Gute Deutschkenntnisse
• Polizeiliches Führungszeugnis, Ärztliches Attest, Erste Hilfe am Kind
• Fachliche und persönliche Eignung
• Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme (Ausnahme: Sie verfügen über eine pädagogische Ausbildung)

Und nach Abschluss der Qualifizierung:

• Vermittlung von Tageskindern
• Fachliche Begleitung

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Dann wenden Sie sich zwecks Terminvereinbarung an unsere Fachberaterin der Kindertagespflegebörse

Maria Kriegesmann, (0551) 384 385 12 oder kriegesmann@kindertagespflege-goe.de

Ein Film vom BVKTP – Bundesverband für Kindertagespflege (auf YouTube):
Ein Tag in der Kindertagespflege - Einblicke im 360-Grad-Format 

Die Qualifizierung zur zertifizierten Kindertagespflegeperson umfasst aktuell 160 Unterrichtstunden. Grundlage ist zurzeit ein Curriculum des Deutschen Jugendinstituts, Sie erwerben ein bundesweit anerkanntes Zertifikat.

Die Qualifizierungskurse werden von der Volkshochschule Göttingen Osterode gGmbH durchgeführt. Die Qualifizierung findet zum großen Teil in den späten Nachmittags- bzw. Abendstunden statt und an einigen Samstagen, so dass sie unter Umständen auch parallel zu einer Berufstätigkeit absolviert werden können.

Für pädagogische Fachkräfte gelten andere Bedingungen.

Weitere Informationen über den Ablauf und die Inhalte sowie die Termine für den nächsten Qualifizierungskurs erfahren Sie bei uns in der Kindertagespflegebörse.

Möchten Sie sich zunächst telefonisch oder per Mail informieren? Dann hilft Ihnen 

Maria Kriegesmann, Tel.: 0551-384 385-12 oder kriegesmann@kindertagespflege-goe.de

Beratungsgespräch führen

Damit die Beziehung zwischen Ihnen, Ihrem Kind und Ihrer Kindertagespflegeperson gelingt, ist es wichtig, dass "die Chemie" zwischen allen Beteiligten stimmt, aber auch, dass die Bedingungen gut aufeinander abgestimmt sind. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit eines persönlichen Beratungsgesprächs mit einer Fachberaterin der Kindertagespflegebörse. Kommen Sie in unsere offenen Sprechstunden oder vereinbaren Sie einen gesonderten Termin. Gemeinsam klären wir, was für Sie bei der Betreuung am wichtigsten ist und beantworten Ihre Fragen. Sie können Ihr Kind gerne mitbringen zur Beratung, Spielecke und Wickelmöglichkeit sind vorhanden. Die Beratung ist für Sie kostenfrei.

Steckbrief suchen oder aushängen

Wir arbeiten mit einem Steckbriefsystem, bei dem Sie auf Aushängen Angaben zu den Kindertagespflegepersonen finden, die derzeit freie Plätze anbieten. Natürlich können Sie auch selbst ein solches Gesuch bei uns aushängen.

Kindertagespflegeperson auswählen

Jede Kindertagespflegeperson hat ein Konzept erarbeitet, welches in der Regel bei uns in der Kindertagespflegebörse ausliegt und von Ihnen eingesehen werden kann. Natürlich unterstützen unsere Fachberaterinnen Sie bei der Auswahl, wer zu Ihnen und Ihren besonderen Bedürfnissen passt und stehen Ihnen auch für alle Fragen rund um die Kindertagespflege beratend zur Seite.

Wir bieten keine Onlinevermittlung an, da es uns sehr wichtig ist, Sie persönlich kennen zu lernen und Ihre spezielle Situation berücksichtigen zu können. Außerdem möchten wir Ihr Kindertagespflegeverhältnis in der Zukunft fachlich begleiten, auch dafür ist es wichtig, sich persönlich zu kennen. 

Kontakt aufnehmen

Wenn Sie eine oder mehrere infrage kommende Betreuungspersonen ausgewählt haben, nehmen Sie selbst Kontakt auf und lernen sie kennen, um wirklich die Person auswählen zu können, die zu Ihnen und Ihrem Kind passt. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Gestaltung der Eingewöhnungsphase legen, die wir für sehr wesentlich halten, damit sich Ihr Kind bei der Kindertagespflegeperson wohl fühlt.

Sprechen Sie uns gern an, wenn Sie Fragen haben. Zum Beispiel:

• zur Gestaltung eines Vertrags mit der Kindertagespflegeperson
• zur Kostenübernehme durch den Fachbereich Jugend oder
• zu rechtlichen Fragen oder
• zu pädagogischen Fragestellungen, z.B. zur Eingewöhnung

Auch Formulare und Informationsmaterialien stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sobald geklärt ist, wann die Betreuung beginnt, können Sie beim Fachbereich Jugend der Stadt Göttingen einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, der Antrag ist hier bei uns erhältlich.

Wenn Sie Fragen zu den Rahmenbedingungen haben, wenden Sie sich gern an die Mitarbeiterinnen der Kindertagespflegebörse unter

Tel:. (0551) 384 385 0 oder per
Mail an tagespflege@kindertagespflege-goe.de

oder besuchen Sie uns zu unseren

offenen Beratungszeiten

dienstags zwischen 09:30 Uhr und 12:00 Uhr und
donnerstags zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr.

Für die Erziehung, Bildung, Betreuung und Versorgung eines Tageskindes haben die Kindertagespflegepersonen einen gesetzlichen Anspruch auf Bezahlung (§§ 23 ff SGB VIII). Die Höhe dieser Geldleistung ist nicht gesetzlich vorgegeben und wird von den Kommunen selbst festgelegt. Hier in Göttingen ist die Höhe der Leistungen in der Satzung zur Kindertagespflege verankert.

Nach § 90 SGB VIII werden Göttinger Eltern zu einer Kostenbeteiligung herangezogen, diese ist ähnlich wie in der institutionellen Kinderbetreuung einkommensabhängig gestaffelt.  Eltern zahlen also auch für den Betreuungsplatz in Kindertagespflege eine monatliche Pauschale an die Kommune. Können Eltern aufgrund eines zu geringen Einkommens die Kosten nicht tragen, tritt der Fachbereich Jugend der Stadt Göttingen an ihre Stelle. Ab dem dritten Lebensjahr des Kindes entfällt die elterliche Zuzahlung.

Verzichtet die Kindertagespflegeperson auf ihren Anspruch auf Zahlung aus öffentlichen Mitteln, kann die Kindertagespflege aber auch rein privat finanziert sein. Die Höhe der Geldleistung legt die Kindertagespflegeperson selbst fest, da sie in der Regel auf selbständiger Basis tätig ist. 

Soll die Betreuung im Haushalt der Eltern stattfinden, wird die Kindertagespflegeperson angestellt, die Eltern treten als Arbeitgeber auf und zahlen in der Regel einen recht hohen Eigenanteil

Da die Finanzierungsbedingungen sehr komplex sind, empfehlen wir Ihnen, sich bei uns in einem Beratungsgespräch genauer zu informieren. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Vielleicht kennen Sie bereits Eltern, die Erfahrungen mit der Kindertagespflege gemacht haben und haben sich mit ihnen über diese Form der Kinderbetreuung ausgetauscht. Vielleicht stehen Sie ja auch schon im Kontakt mit einer potentiellen Kindertagespflegeperson und haben aber noch Fragen zu allgemeinen Themen (Vertrag, Finanzen, Ausfallzeiten etc.)? Oder Sie sind unsicher, weil Ihnen die Betreuungsform der Kindertagespflege nicht vertraut ist? Dann wenden Sie sich gerne an uns! Die Fachberater*innen der Kindertagespflegebörse Göttingen nehmen sich sehr gerne Zeit für Sie, um über Ihre individuelle Situation, Ihre Vorstellungen und Bedarfe zu sprechen und offene Fragen zu klären.

Außerdem bieten wir Ihnen auch in der Zukunft eine  fachliche Begleitung ihres Tagespflegeverhältnisses an, dafür ist es wichtig, sich persönlich zu kennen.

Seit einiger Zeit gibt es bei uns in regelmäßigen Abständen Elternabende für diejenigen Eltern, deren Kinder in Kindertagespflege betreut werden. Wir nutzen diese Abende zum allgemeinen Austausch, geben aber auch fachlichen Input zur frühkindlichen Bildung.

Wenn Sie Fragen zur Elternberatung oder den Elternabenden haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

„Was mache ich, wenn meine Regelbetreuung ausfällt?“ Das ist eine der meistgestellten Fragen, wenn es um die Entscheidung für die Kindertagespflege geht. Hierfür hat die Kindertagespflegebörse im Auftrag der Stadt Göttingen einige Vertretungsmodelle entwickelt, die Kinder im Alter unter 3 Jahren im Fokus haben. Ein wichtiger Punkt: die Vertretungskräfte (qualifizierte Kindertagespflegepersonen) sind den Kindern durch regelmäßige Besuche bekannt und vertraut.

Zurzeit bieten wir zwei verschiedene Vertretungsmodelle an.

Beide Modelle basieren darauf, dass

• die Tageskinder die Vertretungskraft regelmäßig sehen, kennen lernen und eine Bindung aufbauen können,
• den Kindern die Räumlichkeiten, in denen vertreten wird, bekannt sind,
• eine fachliche Begleitung durch pädagogische Fachberater*innen des Kindertagespflege Göttingen e.V. stattfindet.

Modell 1: Vertretung durch eine mobile Springerin

Beim Springer:innenmodell sind aktuell zwei Tagesmütter beim Verein Kindertagespflege Göttingen e.V. angestellt. Jede dieser Springerinnen besucht „ihre“ beteiligten Tagespflegestellen jede Woche, um eine Bindung zu den Kindern aufzubauen und die anderen Kindertagespflegepersonen und ihre Haushalte kennen zu lernen. Sie muss in der Lage sein, sich immer wieder auf die unterschiedlichsten Kinder, Kindertagespflegepersonen und Eltern einzustellen. Im Krankheitsfall einer Kindertagespflegeperson vertritt sie diese in deren Haushalt.
 

Modell 2: Vertretung im sog. Stützpunkt

Für dieses Modell haben wir als Verein Räume angemietet und beschäftigen eine erfahrene Tagesmutter. Sie ist jeden Vormittag anwesend und steht für Vertretungen, aber auch für Besuche zur Verfügung. Vertretung ist auch nachmittags möglich. Die Räume mieten wir von der Baptistengemeinde, es gibt genug Platz zum Spielen, Toben, Ausruhen und auch ein Außengelände mit Spielgeräten, das wir nutzen können.

Die Vertretungsmodelle erhöhen die Verlässlichkeit in der Kindertagespflege, können aber dennoch leider nicht alle Eventualitäten abdecken. Hier ist es möglich, sich Betreruungspersonen aus unserem flexiblen Betreuungspool.

Informationen für Eltern – Babysitting
 

Wenn Sie mehr über die Vertretungsmodelle erfahren möchten, wenden Sie sich gern an

Maria Kriegesmann, Tel.: (0551) 384 385-13, kriegesmann@kindertagespflege-goe.deoder

Silvia Rümenapp, Tel.: (0551 ) 384 385 30, ruemenapp@kindertagespflege-goe.de

Um die Qualität in der Kindertagespflege zu sichern, ist es wichtig, dass Kindertagespflegepersonen nicht nur im Vorfeld qualifiziert, sondern dass sie auch während ihrer Tätigkeit fortlaufend begleitet und unterstützt werden. Dies ist umso wichtiger, als dass sie in der Regel allein arbeiten und keinen täglichen kollegialen Austausch haben.

Neben der Möglichkeit, sich jederzeit mit unseren Fachberater:innen telefonisch in Verbindung zu setzen und/oder sich zu einem persönlichen Gespräch zu treffen, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend verschiedene Formen der fachlichen Begleitung entwickelt:

• ein vielseitiges Fortbildungsprogramm
• fachpraktische Reflexionsgruppen: monatliche Abendtreffen von bis zu 10 Kindertagespflegepersonen, angeleitet von Pädagog*innen
• zwei verschiedene Vertretungsmodelle, an denen Kindertagespflegepersonen teilnehmen können. Auch die beiden Vertretungsmodelle werden pädagogisch betreut und begleitet. 

Jede Kindertagespflegeperson nimmt verpflichtend an einer Fort- und Weiterbildung teil. Zusätzlich besucht sie regelmäßig eine der genannten Gruppen. Hier sind bereits gute kollegiale Beziehungen geknüpft worden und Freundschaften entstanden, Kindertagespflegepersonen schätzen sowohl die pädagogischen Anregungen durch die Fachberater*innen als auch den Austausch mit ihren Kollegen*innen.

Haben Sie Fragen zu den Formen der Fachlichen Begleitung, dann wenden Sie sich gern an die Mitarbeiter*innen der Kindertagespflegebörse unter

Tel:. (0551) 384 385 0 oder per
Mail an tagespflege@kindertagespflege-goe.de

oder besuchen Sie uns zu unseren

offenen Beratungszeiten

dienstags zwischen 09:30 Uhr und 12:00 Uhr und
donnerstags zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr.